28
Mai
2008

Pro 7, wie bitte?

FAZ Techtalk online vom 28.05.08:
"Die große Fernsehfalle: Pro Sieben experimentiert mit einem Kopierschutz auf seinem Fernsehsignal. Wer über Kabel oder Satellit empfängt, kann nicht mehr mit dem Festplattenrekorder aufnehmen. Man könnte den Sender einfach boykottieren. Aber so einfach ist die Sache nicht."

Was für Unsinn!
Wenn ich ein in Deutschland zugelassenes elektronisches Gerät, wie z.B. einen HDD-Rekorder kaufe und dieser bauartbedingt den angeblichen Kopierschutz von Pro 7 "umgeht", kann das nach normalem menschlichen Verstand nicht als Urheberrechtsverletzung ausgelegt werden.
Es sei denn, daß das deutsche Urheberrecht derart antiquiert und unflexibel ist, was ich natürlich niemals unterstellen würde.
In diesem Fall werden wieder Blüten getrieben, die nur spöttisch belacht werden können. Man erkennt wieder sehr gut, inwieweit staatliche Gängelung Hand in Hand mit diversen Interessen der Medienlandschaft einhergehen- zu Lasten von unzähligen Bundesbürgern.
Ich denke, es reicht, daß wir schon die mit Stasi-Methoden arbeitende GEZ haben.

21
Mai
2008

Some Kind Of Monster

Some Kind Of Monster

Ich weiß, der Film ist schon etwa vier Jahre alt. Aber ich habe ihn erst kürzlich zum ersten Mal im Rahmen eines Arte-Themenabends gesehen. Zufällig.
Metallica höre ich bewußt seit Ende der 80er. Der Eindruck, den ich von den Jungs hatte, war folgender: hart, härter, noch härter. Ich mag die Musik, konnte aber nie etwas mit dem damit scheinbar immer einhergehendem Look wie beispielsweise lange Matten oder Metalkutten angefangen. Kurz: die Musik fand ich Klasse, das Drumherum war mir eher fremd.
Und genau das ist jetzt anders geworden. Während mir v.a. James Hetfield immer als bedrohlicher Mensch erschien, nahm er nun auf einmal menschliche Züge an. Dieser Mann erkannte, daß seine pathologischen Intoxikationen ihn immer weiter aus der wirklichen Welt herausdrängten. Er selbst hat seine Exzesse als vorhersehbar und langweilig bezeichnet. Ich finde, das klingt absolut glaubwürdig. Es beleibt die Frage offen, inwieweit sich die anderen beiden Bandmitglieder zu diesem Thema entwickelt haben ("Alcoholica") .
Für die Aufnahmen des Albums St. Anger (rel. 2003) wurde ein Therapeut engagiert, der der Band bei ihren internen Konflikten helfen sollte. Dies in Kombination mit Hetfields Trockenlegung spiegelt sich in "St. Anger" deutlich wieder.
Die Musik ist für die, die alle (nehmen wir mal das Black Album heraus) Vorgängeralben der Band kennen, gelinde gesagt ungewöhnlich. Hätte man erraten können, daß die wütende Stimme und die aggressiv blechern klingenden Drums Ulrichs die ehemalige Trash-Metalband Metallica sind? Ich behaupte nein. Der Sound klingt so ganz anders. Rau, primitiv (ohne die musikalischen Qualität zu meinen!), wütend (St. Anger) und entwickelt.
Der letzte Punkt ist für mich der wichtigste. Metallica hat sich entwickelt, innerlich und äußerlich. Zwar legte Hetfield bei der nachfolgenden ersten Tour seit Jahren seine intellektuell wirkende Brille wieder ab und ließ sich den obligatorisch böse wirkenden Metal-Bart wachsen.
Aber es ist deutlich zu spüren, daß sich die hinter der Musik stehende Energie verändert hat. Wut stand schon immer im Vordergrund, aber hier wirkt sie zum ersten Mal positiv.
Gespräche innerhalb der Band sind nach James Lösung vom Alkohol zwar noch immer geprägt von Mißverständnissen und Aggression, aber es ist deutlich zu spüren, daß vor allem Hetfield und Ulrich eine innere Entwicklung durchmachen, die allen Beteiligten guttut.
Als die Arbeiten zu St. Anger sich dem Ende zuneigen, wird an einem Detail deutlich, wie weit der Entwicklungsprozeß vorangekommen ist. Hetfield kann nur mit Mühe seine Traurigkeit verbergen.
Diesen Prozeß zu sehen, finde ich extrem interessant. Der Film hat mich sehr nachhaltig beeindruckt und mein Bild der Band deutlich verändert.
Ende Mai werde ich sie dann live sehen. Ich bin sehr gespannt...

27
Mrz
2008

Tod durch Verantwortungslosigkeit

Der Vorfall auf der A29 bei Oldenburg, wo jemand einen Holzklotz auf ein fahrendes Auto warf, ist für mich kaum fassbar. Wie kann jemand so etwas tun? Sind die Motive Langeweile oder Lust? In jedem Fall fehlt hierbei jede Art von Verantwortungsgefühl und der Respekt vor dem Leben anderer Menschen, vielleicht auch vor dem eigenen Leben.
Man stelle sich vor: die Familie (Frau zufällig etwa in meinem Alter; ich habe ebenfalls zwei Kinder) kommt aus dem Osterurlaub und abrupt wird die Frau durch die Gedankenlosigkeit und Unverantwortlichkeit eines einzelnen oder mehrerer Personen aus dem Leben gerissen.
Ohne Vorwarnung, ohne jegliche Chance. Ihr Mann und ihre Kinder stehen unter Schock und werden wohl erst später den erlittenen Verlust realisieren können.
Mein Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen dieser derart grausamen Tat. Und ich hoffe, daß der psychische Druck, unter dem jetzt wahrscheinlich der/die Täter stehen, zu einem Schuldbewusstsein führen wird.
Hinzu kommt das beklemmende Gefühl, in Zukunft bei Dunkelheit unter Autobahnbrücken durchzufahren und ein ähnliches Schicksal zu erleiden.

29
Feb
2008

Selbstreinigung abgeschlossen? Nein!

Wo bleibt nun die in 2007 vielfach beschworene Katharsis des internationalen Profiradsports? Wenn ich die Medien verfolge, habe ich eher den Eindruck, daß alles so weitergeht, wie in den letzten Jahren.
Sicher, man ist nun gewarnt, einige mussten auch Federn lassen, aber das kann doch nicht schon alles gewesen sein! Wie es scheint, und das ist sicher keine neue Erkenntnis, gibt es kein ernsthaftes Interesse, sich dem Zuschauer glaubwürdig zu präsentieren. Halt! Natürlich möchte man das, aber Wahrheit' ist ein relativer Begriff. Wir sprechen hier von Profis, die ihren Beruf nicht verlieren möchten, seien es Fahrer, Funktionäre, Betreuer oder sportliche Leiter. Am Peloton hängt ein riesiger Rattenschwanz, der zur Zeit vor Verzweiflung wild um sich schlägt. Zunehmend springen Sponsoren ab, aber niemand führt eine offene Diskussion, sondern jeder scheint zu glauben, durch Verschleierung seinen Arbeitsplatz weiterhin sichern zu können.
Ich bin deshalb schon sehr gespannt auf Mailand-San Remo und wie beim ersten großen Saisonrennen mit der Thematik dieses Jahr umgegangen wird.

13
Feb
2008

Doping im Radsport

Dopingproblematik im Radsport

Offensichtlich hat es bislang keinen Selbstreinigungseffekt im Profiradsport gegeben.
Offensichtlich ist aber auch, daß die Problematik nur umkreist wird. Bislang entstand der Eindruck, daß es vor allem um Schuldzuweisungen ging, nicht um Aufklärung. Die Schuldigen werden dabei fast ausschließlich aus immer denselben Reihen gesucht. Der Profiradfahrer stellt aber, wie so oft, nur die Spitze des Eisberges dar.
Doping muß aber als komplexes Phänomen verstanden werden, zu dem nicht nur die Sportler selbst, sondern auch die Radsportfunktionäre, der gesamte Betreuungsapparat, sowie die Zuschauer -ganz genau- gehören.
Der Profisport wird in mißverständlicher Weise häufig als Vorbild für unsere Kinder und Jugend herangezogen. Dazu fehlt jedoch die Grundlage, denn bei genauer Betrachtung sind die auf diesem Niveau erbrachten Leistungen nicht mehr gesundheitsförderlich, noch kann der Zusammenhang zwischen den enormen Leistungsanforderungen einer Tour de France beispielsweise und notwendigem Nachhelfen geleugnet werden.
Warum nur sieht das der Zuschauer nicht? Möglicherweise aufgrund fehlender eigenen Erfahrungen. Wer fährt schon 3500 KM allen Witterungsbedingungen zum Trotz durch Frankreich? Es fällt schwer zu glauben, warum ein Athlet, der 365 Tage im Jahr seinen Sport lebt, nicht in der Lage sein soll, seine Grenzen derart zu verschieben. Darüberhinaus wird er auch noch dafür bezahlt.
Eine solche Rundfahrt kann und wird nicht ohne leistungssteigernde Mittel zu realisieren sein! Dieser Aspekt wird aber schlicht ignoriert, wenn Medien über die Tour, den Giro oder die Spanienrundfahrt berichten.
Berichten? Nun, besser würde 'schönreden' passen, den eine ausgewogene Berichterstattung sollte den Aspekt der künstlich herbeigeführten Lesitungssteigerung, der Ausdruck Doping wirkt mittlerweile so normal, ebenfalls höchst kritisch beleuchten. Wie kann jedoch die ARD, die jahrelang als Co-Sponsor des Teams Telekom in Erscheinung trat, dies mit ihrem journalistischen Auftrag vereinbaren?
Warum wird dort, aber auch bei den anderen einschlägigen Sportsendern immer wieder betont, daß die diesjährige Tour ein noch höheres Stundenmittel aufweist, als die vergangene?
Hier scheint in der Tat der Bezug zur Realität zu fehlen, denn was dort abverlangt wird, kann eben nicht mit Mineralwasser und Pasta kompensiert werden.
P. Engel
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